Am 22. März und 28. April haben bislang in Wilhelmsaue und Kienitz zwei Stopps der dreiteiligen Kneipentour stattgefunden. Dort haben sich auf Initiative von Carolin Schönwald und den Musikern trash in space & Tille“ insgesamt je 40 Gäste über kreistagspolitische Themen im Kontext der bevorstehenden Wahlen am 9. Juni ausgetauscht. In Wilhelmsaue wurden mit Grit Krömer (Regionalmanagerin LAG Märkische Seen), Dr. Kenneth Anders (Oderbruchmuseum), Irina Kühnel (Geschäftsführerin) und Maren Köpke-Kurth (Stiftung SPI) Inhalte wie Jugendhilfe, Wirtschaft, Wohnen, Kultur und Partizipation diskutiert. Dabei wurde ersichtlich, dass viele Themen in unmittelbarer Korrelation zur Kreistagspolitik stehen und diese daher für das alltägliche Leben in Märkisch-Oderland wichtig sind. Es wurde seitens der Experten der Wunsch nach einem Kreisentwicklungskonzept bzw. einer einheitlichen Sozialraumstrategie benannt, die den sozialräumlichen Herausforderungen vom Speckgürtel bis zu den peripheren Räumen im Oderbruch gerecht wird und einen langfristigen Handlungsleitfaden bietet.
Beim zweiten Stopp haben Bettina Fortunato (Vorsitzende des Kreistags), Gernot Schmidt (Landrat), Falk Janke (AfD), Susanne Altvater (Bündnis 90/Grüne) und Uwe Salzwedel (Die LINKE) die Strukturen der Kreistagspolitik erläutert. Es wurde dabei zur Überraschung des Publikums deutlich, dass die Zusammenarbeit von Kreistag und Verwaltung in Summe harmonisch und zielführend läuft, was in Kommunen nicht immer der Fall ist. Der Kreistag hat die Kontrollfunktion für den Landrat inne. Dem Vorwurf, dass der Landrat sein Parlament gelegentlich nicht beteiligt, wurde entschieden entgegengewirkt. Themen, die nicht im Kreistag behandelt werden, gehören zu den ordinären Aufgaben der Verwaltung, die bspw. in Bauangelegenheiten als untere Landesbehörde befugt ist und entsprechend agiert. Sehr aufschlussreich war auch die Erkenntnis, dass der von Uwe Sazlwedel geleitete Jugendhilfeausschuss mit Trägern der Jugendhilfe demokratisch besetzt und neben dem Hauptausschuss der einzige beschließende Ausschuss ist. Nichtsdestotrotz dauern manche Prozesse bis zu 8 Jahren, beispielsweise das Anpassen von Fachleistungsstunden in der Jugendhilfe. Jugendhilfe nimmt dabei mit 2/3 des Haushalts die mit Abstand größte Kostenposition ein.
In beiden Formaten wurde die Komplexität von Kreistagspolitik, welche von den Mitgliedern ehrenamtlich (mit Aufwandsentschädigung) geleistet wird, sehr deutlich.
Beim dritten Teil am 1. Juni 2024, um 19 Uhr in der Linde in Platkow, haben alle Kandidierende des Wahlkreises 2 für den Kreistag Märkisch Oderland die Möglichkeit, sich in zufällig gewählten Tandems im Rahmen des Formats „Auf ein Bier mit Carolin Schönwald“ vorzustellen.